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Einführung ins Selfpublishing (SP)

Was ist Selfpublishing?

 

Selfpublishing heißt übersetzt „selbst veröffentlichen“, was man wörtlich nehmen darf. Heutzutage kann jede Person Bücher im Eigenverlag oder in Zusammenarbeit mit einem Distributionsunternehmen herausgeben und verkaufen.

Es begann in den USA zur Jahrtausendwende mit „BookSurge Inc.“ und „Create-Space.com“, die es der schreibenden Zunft und denen, die sich dazu berufen fühlten ermöglichten,  digital verfasste Bücher über spezielle Internetportale zu vermarkten. Zunächst lag der Schwerpunkt auf eBooks, wenig später ergab sich das „Book on Demand“ Verfahren: Bestellte Bücher wurden digital gedruckt und an Kunden verschickt. Spätestens als der Roman „Riding the Bullet“ als eBook  innerhalb von 2 Tagen eine halbe Million Mal für 2,50 Dollar gekauft wurde, war allen klar: Elektronische Bücher haben eine große Zukunft. Amazon baute das Buch-Geschäft aus und entwickelte neben den damals noch unterschiedlichen Dateistrukturen des eBook-Marktes ein eigenes Format als Marke „Kindl.“ Natürlich verkaufte Amazon auch gleich die passenden eBook-Reader gleichen Namens dafür, den Kindl-Reader. Daraus ergab sich das „Kindl direct publishing“. Jeder schriftstellerisch begabte Mensch konnte fortan via Amazon KDP eigene Werke herausgeben und verkaufen. Zunächst elektronische, kurz darauf auch physikalische „Druck auf Bestellung-Bücher“ (Print on Demand). Zeitgleich kaufte der heutige Internetriese die Mitbewerber „BookSurge“ und „CreateSpace“, um alleine über den gigantischen Markt herrschen zu können.

Heute ist Selfpublishing nicht mehr auf Amazon KDP beschränkt. Es entstand eine Vielzahl an Vertriebsunternehmen, die nicht nur all das ermöglichen, was KDP bietet, sondern zusätzlich den Vertrieb zum weltweiten Buchhandel erledigen. Wer auf KDP setzt, verkauft nämlich ausschließlich bei Amazon, wodurch lediglich knapp 30 Prozent der Zielgruppe erreicht wird. KDP bietet jedoch eine weitaus höhere Marge, als Verlage und die Vertriebspartner nämlich bis zu  60% des Erlöses, dem 10 bis 25% bei anderen Unternehmen gegenüberstehen. Eine Autorin oder ein Autor müsste mit einem etablierten Verlag wie Piper, Blanvalet oder Bastei sowie mit SP-Partnern wie beispielsweise Tredition, BoD oder Neopubli durchschnittlich fünf Bücher verkaufen, um den Gewinn eines einzigen Amazonverkaufs zu erzielen. Im Umkehrschluss verzichtet man jedoch auf rund 70% der Zielgruppen.

Selfpublishing - Karrieren:

Zu den erfolgreichsten Selfpublishern der Neuzeit zählen Jane S. Wonda sowie Marah Woolf. Ihre Bücher schafften es 2023 in die Liste der meist verkauften Titel, wo Nele Neuhaus oder Nika Lubitsch (Monika von Ramin) und Juri Susanne Pavlovic (preisgekrönt) schon lange vertreten sind. Seit 2012/13 sollte man auch Catherine Shepherd, bürgerlich Katrin Schäfer aus Oranienburg, Poppy J. Anderson (Carolin Bendel) und allen voran seit 2005 natürlich Nele Neuhaus kennen, die eigentlich Cornelia Löwenberg heißt. Allein Katrin Schäfer verkaufte als „Catherine Shepherd“ nach eigenen Angaben mittlerweile 3 Millionen ihrer Krimis. Unter all den erfolgreichen SFP-AutorenInnen erfreuen sich unseres begrenzten Wissens lediglich zwei Herren großer Beliebtheit, dies jedoch schon seit vielen Jahren: Jonas Winner und Lutz Kreutzer.

Stephen King "Riding the Bullett"
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Basis:  Selfpublisher sollten stets berücksichtigen, dass es mit dem Schreiben eines Buches nicht getan ist und Kosten für Satz, Layout und Umschlaggestaltung ebenso anfallen, wir für weiterführende Dinge. Die indes sind davon abhängig, ob das Buch mit Verlagspartner, mit Vertriebspartner oder alleine herausgegeben wird. Abgesehen vom Inhalt und der Zielgruppe bedarf es eines gelungenen Covers mit  perfekt angepasstem Umschlag. Auf Fotos und Grafiken von Stock-Agenturen sollte man verzichten. Diese zumeist plakativen Bilder eignen sich selten für Buchumschläge, zumal sie vielfach dafür genutzt werden. Apropos Umschlag: Kontakt zum Layout halten, denn abhängig von der Druckerei muss der Buchrücken vereinzelt angepasst werden, wenn eine hochwertige Druckqualität für den Eigenbedarf angestrebt wird. BoD, Tredition, Amazon oder "wir machen Druck" liefern lediglich ausreichende, aber keine eine gute Druckqualität. Das Buch muss inhaltlich einen professionellen Satz, also eine dem Druck entsprechende Formatierung aufweisen. Für den Verkauf ist der Klappentext als Kurzinhalt auf der Rückseite maßgeblich! Die Kurzbeschreibung muss "sitzen", denn dieser Kurztext nebst Titel und Gestaltung sind neben späteren Bewertungen und Werbemaßnahmen  die EINZIGEN Verkaufsinstrumente.

Ein Buch selbst zu verlegen ist technisch einfach, doch im Vertrieb lauern gewaltige Hürden.

Zunächst sollten neue Autorinnen und Autoren berücksichtigen, dass niemand auf dein oder Ihr Werk gewartet hat. Das mag frustrierend klingen, aber es ist eine Tatsache. Jährlich erscheinen allein nur in Deutschland durchschnittlich 75.000 neue deutschsprachige Titel. Hinzu kommen zig Tausende Übersetzungen fremdsprachiger Literatur. Es dürfte nachvollziehbar sein, dass jedes neue Buch eine Verkaufsstrategie erfordert, die mit Werbung in unterschiedlichen Formaten und Kanälen einhergehen muss. Das ist nicht kosten-, sondern zeitintensiv und bedarf Kenntnisse im Marketing. In Anbetracht der jährlichen Neuerscheinungen in unfassbar großer Anzahl sollten einige kostenpflichtige Werbeaktionen im Budget einkalkuliert werden. Ein Buch, das niemand kennt, kann auch nicht verkauft werden. Davon abgesehen ist es gleichwohl frustrierend, wenn im Laden nach deinem Titel gefragt wird und die Antwort nach Blick in Datenbanken lautet: "Gibt es leider nicht, können wir nicht bestellen." Ein in Buch, das NICHT bei LIBRI als lieferbar verzeichnet ist, findet im Markt nicht statt, denn das "VLB" wird nur noch von sehr wenigen Geschäften verwendet. Amazon KDP Bücher sind nur via BOOGLE Bookweiser im Buchhandel bestellbar.

Veröffentlichungs- und Vertriebsstrukturen:

Buchveröffentlichungen mit sogenannten PoD - Selfpublishing-Verlagspartnern wie beispielsweise "Tredition", "BoD", "Neopubli" und anderen sind mit Vor- und Nachteilen verbunden. VORTEILE: Das neue Werk wird zumeist in einer relevanten Datenbank eingetragen, auf die der Buchhandel für Online-Shops und stationäre Geschäfte zurückgreift. Dazu gehört die jeweils zwingend notwendige ISBN nebst Strichcode für Print- und eBook (immer separate Nummern), die vom Verlagspartner gestellt werden. Meistens bieten diese auch Online-Tools für die Buch- und Umschlaggestaltung an. Manchmal mit unverständlichen Erklärungen, aber immerhin. Die exakte Formatierung eines Umschlags ist IMMER von der jeweiligen Druckerei abhängig, denn Papier hat verschiedene Volumina. Die Umschlagformate unterscheiden sich insbesondere bei den Maßen des Buchrückens. NACHTEILE: Nicht alle Selfpublishing-Verlage kooperieren mit LIBRI oder Zeitfracht, was jedoch dringend notwendig ist. Also: Unbedingt nachfragen.  Die Startkosten sind unterschiedlich hoch und schwanken zwischen 39,- und 349,- Euro (Stand Juni 2023). Die Marge ist ebenfalls verschieden, aber immer gering. Der "Partner" will Geld verdienen, wie jeder andere Verlag auch. Ein gravierender Nachteil beim PRINT-Selfpublishing mit einem  Verlagspartner wie BoD, Tredition etc.  ist die Kennzeichnung in Online-Shops und stationären Datenbanken: LIEFERBAR innerhalb von einer bis zu drei Wochen!  Das ist eine gewaltige Hürde: Kunden sind 1 bis 3 Tage Lieferzeiten gewöhnt. Der Grund für lange SFP-Lieferzeiten:  Die Auslieferung ist vom Druckpensum abhängig und in solchen Verlagen wird nicht sofort gedruckt, wenn eine Bestellung eingeht.  Hinzu kommt, was oftmals verschwiegen wird: Nur wenige Selfpublishing-Verlage oder Vertriebsunternehmen drucken selbst - zumeist wird "BoD/Libri" mit dem Druck beauftragt, was natürlich  Zeit benötigt. Die Druckqualität indes schwankt zwischen ausreichend und befriedigend. Gute Qualität, haptisch angenehmes Papier mit lese freundlichen Volumen ist uns bei den genannten Verlagen noch nicht vorgekommen. Es entspricht manchmal nicht einmal den Ausführungen von "Wir-machen-Druck".  Übrigens ist das bei AMAZON KDP nicht besser.  Zumeist handelt es sich um typisch glattes, durchschnittliches Digital-Druckpapier, dass immer mal mehr oder weniger glänzt und bei matter Ausführung auch nicht "wirklich" matt ist.  Wir lassen unsere Bücher bei "Druck-Kobold" drucken.

Über eines sollte man sich aber von vornherein im Klaren sein: Damit ein Titel im stationären Buchhandel sichtbar wird, also zum Anfassen bereit liegt, muss sich das Buch schon erfolgreich verkauft haben. Neue Titel unbekannter Autorinnen und Autoren werden vom Handel nicht auf Verdacht eingekauft. Selbst die Werke schon bekannter Namen sind selten komplett im Laden erhältlich, zumeist ist lediglich das aktuelle neue Buch im Geschäft vorrätig. Den Vertrieb  auf Amazon KDP zu beschränken, hat gleichfalls Vor- und Nacheile. Übrigens beträgt der E-Book Anteil mittlerweile 6,2 Prozent. Im Jahr 2020 waren es knapp 3%.  Letztendlich machen die Zahlen trotz des Anstiegs deutlich, dass der E-Book-Markt klein ist, aber eine wesentlich höhere Marge bietet. In 2022 erreichte der Gesamtabsatz von Büchern nur geringe Steigerungsraten. E-Books stagnierten, Hörbücher boomten.

Artikelbild

ISBN: Jedes Buch benötigt eine ISBN nebst Strichcode und EAN. Das eBook einer Print-Version muss eine separate, eigenständige Nummer erhalten,  die mit der Print-Ausgabe nicht identisch ist. Ausnahme: Alleiniger Vertrieb über Amazon.

 

VLB: Das "Verzeichnis lieferbarer Bücher" der MVB GmbH war bis circa 2021/22 die relevante Datenbank als Katalog des deutschen Buchhandels für Print, E-Book, Hörbuch, Kalender, Karten, Zeitschriften und so fort. Jedes im VLB verzeichnete Werk wurde auch in allen Buchhandel-Onlineshops  SICHTBAR angeboten und im stationären Handel genutzt. Aber der Zusammenschluss des deutschen Logistik-Unternehmens LIBRI mit BoD sorgte dafür, dass die MVB-Werbeslogans für die gebührenpflichtigen Eintragungen nicht mehr stimmen. "Thalia", "Hugendubel", "Lehmanns" und mehr als 160 Buchhandlungen nutzen das "Verzeichnis lieferbarer Bücher" nicht länger, SONDERN nur noch die LIBRI-, Zeitfracht oder Umbreit-Datenbank. Bedeutet: Bücher, die nicht im Auslieferungssystem eines Bartresens enthalten sind, werden "unsichtbar" und sind nicht mehr im stationären Geschäft erhältlich. Im Mai 2023 haben wir es überprüft und stellten fest, dass einige unserer Ghostwriter-Auftragsbücher  nicht mehr im Handel sind, obwohl die Werke im VLB registriert wurden. Insofern werden Autoren:innen genötigt, mit BoD/Libri oder einem Verlagspartner zu kooperieren, deren Werke ebenfalls bei LIBRI verzeichnet werden. DAS bezieht sich sowohl auf Print- als auch auf eBooks. BoD/LIBRI haben mittlerweile eine Markt-Macht-Position, die beängstigend wirkt und das Geschäft mit Büchern für selbst verlegende AutorenInnen kompliziert und schwierig macht. Bartresen indes kaufen nur Titel an, die sich schon im Absatz bewährten. MVB (Betreiber des VLB) bestätigte uns auf Anfrage, dass solche "Probleme" bestehen und man mit LIBRI Gespräche führt, um das VLB wieder zu reaktivieren.

 

LUCID: Aufgrund des neuen EU-Verpackungsgesetz ist eine LUCID Nummer für den Versand von verpackten Gütern erforderlich. Ohne LUCID ist eine Zusammenarbeit mit LIBRI und den meisten Buchhandlungen nicht möglich. Zudem droht ein Bußgeld.

 

EUDR: Die europäische Entwaldungsverordnung > Info-Text folgt

 

VERLAGE: Etablierte Großverlage wie "Piper", "Schneider", "Blanvalet" (Penguin Random House), "Bastei", "Droemer Knaur" und so weiter erhalten Anfragen, Manuskripte oder Konzepte in unfassbar großer Anzahl. Daraus resultieren Wartezeiten von mehreren Monaten bis zu einer Mitteilung. Wobei die überwiegende Anzahl aller Buchverlage darauf aufmerksam machen, dass sie keine Antworten versenden, wenn an dem eingereichten Werk kein Interesse besteht.  Erreicht man allen Widrigkeiten zum Trotz einen Vertrag, kann das zwar eine erste Zahlung in Form einer Vorauszahlung beinhalten, aber wenn das Buch nicht  spektakulär geschrieben ist oder eine brisante Geschichte erzählt, sollte man nichts weiter erwarten. Werbung wird nicht stattfinden, das Budget fließt in die Promotion der ohnehin bekannten Schriftsteller:innen. Die Marge beträgt abhängig von der eingeschätzten Wertigkeit und dem Verhandlungsgeschick selten mehr als 1,40 € je verkauftem Print-Exemplar. Bei Selfpublishing-Partnern liegt der Anteil entsprechend dem Verkaufspreis zwischen 0,90 und maximal circa 3,80 €.

 

Mittlerweile sind eine Vielzahl von SELFPUBLISHING VERLAGS- oder VERTRIEBSPARTNER entstanden, die sich mal weniger und mal besser eignen.  Nicht wenige sind "Pseudo-Verlage", die überwiegende Anzahl arbeitet seriös, dennoch sollte eine Zusammenarbeit sehr genau geprüft werden. Die relevanten Erfordernisse werden selten offensichtlich. Zudem sind die Margen gering und im Gegensatz zu "richtigen" Verlagen werden keine Garantien oder Vorauszahlungen geleistet. Welche Faktoren bei der Partnerwahl wichtig sind, ergibt sich aus den Kapiteln dieser Informationsseite. Gerne stehen wir mit kostenlosen Rat und weiteren Informationen zur Verfügung.

 

Vertrieb: Ein E-Book hat den Vorteil, dass es in verschiedenen Online-Portalen hochgeladen und verkauft werden kann. Für den Vertrieb bieten sich beispielsweise "Tolino" und andere eBook Distributoren an. Tolino übernimmt auch den Vertrieb von Print-Exemplaren. Die Druckausgabe muss am Vertriebsort verpackt und versandt werden. Das übernehmen üblicherweise die „Bartresen“ der Buch-Logistik-Zentren, allen voran „Libri“ und „Zeitfracht" (s.o.) Die Kooperation kostet rund 50 Prozent vom Buchpreis. Der Händlerrabatt für den jeweiligen Buchhandel ist jedoch darin enthalten. Durch die gesetzliche Buchpreisbindung bleibt der VK eines Buches stets gleich  und darf nicht verändert werden. Der Verkaufspreis ist immer brutto inklusive 7 Prozent Umsatzsteuer anzugeben. LIBRI und ZEITFRACHT kooperieren jedoch nicht mit einzelnen Autorinnen und Autoren, Ausnahmen bestätigen die Regel. Fragen kostet nichts. Die LIBRI-Antwort lautet: Nutzen Sie unseren Partner BoD für Selfpublishing, was die o.a. Vor- und Nachteile mit sich bringt. Ob eine Veröffentlichung nebst Vertrieb bei Amazon KDP lohnt, ist gleichwohl von einigen Faktoren abhängig. Alle Bücher, die mit einem etablierten Vertriebspartner verlegt werden, sind auch immer bei Amazon gelistet und bestellbar. Umgedreht ist das nicht der Fall. Ausschließlich bei KDP veröffentlichte Werke sind auch nur bei Amazon erhältlich und nicht im DACH Buchmarkt.

Buch veröffentlichen, Buchdruck

Nun ist das Werk vollbracht und du hast vier Möglichkeiten: a) einen klassischen Verlag für deine Geschichte begeistern b) Selfpublishing im Alleingang oder c) mit einem Distributionspartner (SP-Verlag), d) Amazon KDP.

Erfahrene Teams in etablierten Verlagen würden dir Arbeitsschritte professionell abnehmen: Lektorat, Korrektorat, Umschlaggestaltung, einen passenden Titel mit einem famosen Klappentext erfinden sowie Eintragungen in relevante Lieferverzeichnisse. Honorargarantiezahlungen als Vorausentgelt finden zwar für Newcomer nicht mehr häufig statt, aber hier oder da sind sie durchaus noch üblich. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass Autorinnen das zugesagte Buch termingerecht abgeben und nicht zwischendurch andere Jobs machen müssen, um die Miete bezahlen zu können.

Doch einen Buchvertrag für das erarbeitete Werk zu bekommen ist ein Hürdenhindernislauf, den Autor*innen selten gewinnen. Weder eine gute Vorbereitung noch eine perfekt in Szene gesetzte Erzählung mit originellen Plots sind Garanten für den wirtschaftlichen Erfolg eines Buches. Diese Faktoren reichen selten aus, um einen etablierten Verlag als Partner zu gewinnen. Die großen Verlagshäuser werden mit Manuskripten und Exposés förmlich überschüttet.

 

Willst du das Geduldsspiel wagen, solltest du von einer langen Bearbeitungszeit ausgehen. Absagen werden kaum noch versandt, insofern erfährt man also nicht immer, ob das Exposé oder Manuskript bei entscheidungsberechtigten Mitarbeitenden angekommen ist. Im besten Fall bemüht man sich telefonisch vorab um eine Kontaktperson, wobei das gleichwohl schwierig ist. Nahezu alle Verlage erklären auf einer der Webseiten, was sie erwarten: Ein Exposé oder das Manuskript und mit welchen Angaben. Gleichwohl ist es wichtig, dass du vorher das Sortiment analysierst, ob dein Genre überhaupt dazu passt. Ein überzeugendes Exposé zu verfassen ist eine Kunst für sich. Selbst wenn eine üppige Leseprobe beigefügt wird, sind die kurzen Angaben im Exposé dafür entscheidend, ob die Musterseiten gelesen werden. Davon abgesehen setzen schon jetzt einige wenige Verlage „KI“-Programme zur Analyse eines Manuskriptes ein, siehe Kapitel „KI“.

Ein Exposé sollte sich mit maximal zwei Sätzen „verkaufen“. Eine kurz beschreibende Aussage, warum „man“ dieses Exposé lesen sollte und was deinen Stoff so besonders macht. Beim Drehbuch wird es „logline“ oder „one-line“ genannt. Wenn du dein Werk nicht mit wenigen Worten, am besten in einem Satz präsentieren kannst, der sofort neugierig macht, hast du in 8 von 10 Fällen schon verloren. Nicht wenige Lektorinnen lesen nur die Überschrift mit Header oder Untertitel. Letzteres solltest du als „Pitch“ betrachten. Ein Satz, der alles sagt und erklärt. Fantasie haben die Beteiligten und Profis wollen zuerst nur eines wissen: Handelt es sich um etwas Außergewöhnliches, dass sich von den anderen Zusendungen dieses Tages unterscheidet und wenn ja, kann man den Stoff gut verkaufen? Manche Verlage fordern zum Exposé explizit diese eine überzeugende Aussage. Du hast einen Krimi oder ein Drama geschrieben? Was genau unterscheidet deine Story von anderen? Erkläre weder die Facetten deines Täters oder Täterin, noch das dramatische drum herum, sondern nur den Kern des Stoffs:

 

DER TOTE MANN IM KOFFERRAUM

„Eine Frau gerät in einen Verkehrsunfall, wobei sie das Gedächtnis verliert und keine Erklärung dafür hat, dass ihr Ehemann tot im Kofferraum liegt.“

 

Jugend-Fantasy-Roman: LISA UND JAN IM ORKAN DER SANDZEIT:

„Die Chroniken von Narnia treffen auf die Piraten der Karibik. Dies jedoch unter so ungeheuerlichen wie magischen Umständen an der Nordsee.“

 

WEHRT EUCH. „Ein verschlafenes Dorf, das Rechtsextreme anlockt. Eine Göre, die aufbegehrte und auf dem Marktplatz tot am Strick baumelt, endlich wacht das Dorf auf.“

 

WEHRT EUCH - als Drama ohne Mord:

„Eine Göre weckt ihr verschlafenes Dorf und zwingt die rechte Szene in die Knie.“

 

GIFTIGE LAST: „Unter einem grünen Hügel am Stadtrand lauert das Unheil. Ein dort spielendes Kind ist plötzlich tot und niemand will Schuld daran haben.“

 

OH PARDON: "Als der Familienvater seine ausweglose Krebsdiagnose bekommt, kündigt er seinen Job und sagt endlich allen Menschen, was er von ihnen wirklich hält, bevor er mit dem Wohnmobil und dem letzten Geld auf Forschungstour gehen will. Doch es war eine Fehldiagnose, er ist kerngesund und nun in Erklärungsnot“

 

DER GROßE HACK: „Ein KI-Programm im städtischen Netz verhindert tägliches Verkehrschaos. Bis es begreift, dass Menschen jegliches Übel verursachen.“

 

EINE REISE MIT SOPHIE: „Ein mürrischer Künstler, alt an Jahren, nimmt eine junge Tramperin mit. Er ahnt nicht, dass er geradewegs in das schönste Liebesabenteuer seines Lebens aufbricht.“

 

Oder  fremde Pitches. Von Madeleine Puljic: NORAS WELTEN 1

„Nora Winter hat Angst vor Büchern, und das aus gutem Grund: Sobald sie anfängt zu lesen, muss sie die Geschichte am eigenen Leib erleben.“

 

CHRISTINE: „Arnies erste große Liebe ist aus Blech mit 96 PS und mordet für ihren Liebhaber.“

 

STIRB LANGSAM: „Ein Cop kommt nach L.A., um seine von ihm getrennte Frau zu besuchen, als das Gebäude ihrer Firma von Terroristen besetzt wird.“

 

THE RETREAT: „Ein neuer Mitarbeiter fährt mit der Firmenbelegschaft zu einem Wochenendtrip und muss schon bald feststellen, dass ihn jemand umbringen will.“

 

Die Beispiele sind ein Mix aus eigenen Kreationen sowie von Madeleine Puljic und aus Drehbüchern bekannter Blockbuster. Für die Funktion eines „Pitches“ macht das keinen Unterschied. Buch ist Buch.

Du magst jetzt lamentieren: Da fehlen doch die wichtigsten Beschreibungen, man muss unbedingt auf dies oder jenes hinweisen. Nein, das ist unerwünscht. Mach die Leute neugierig und langweile Sie nicht mit epischen Erzählungen, ohne mit knappen Worten auf den Punkt zu kommen. Sollte dein Werk tatsächlich im Lektorat landen und beurteilt werden, bedeutet das nur einen Etappensieg. Nicht immer, aber doch sehr häufig irren sich Lektorinnen und Lektoren. Das Potenzial eines Manuskripts bleibt dann unerkannt oder es besteht kein Bezug zu der betreffenden Zielgruppe. Genauso häufig kommt es zu Überbewertungen eines Lesestoffs. Vermeintliche Fachleute lesen meistens oberflächlich und urteilen selten objektiv. Persönliche Befindlichkeiten und der jeweilige Geschmack spielen eine relevante Rolle. Mit welcher Zusendung sich Lektorinnen beschäftigen und mit welcher nicht, entscheiden sie ebenso autonom wie über die Ablehnung eines Angebotes. Wenn das Werk begeistert, muss es zur Vertragsunterschrift intern durchgesetzt werden. Da reden schon mal Leute mit, die inhaltlich nicht unbedingt etwas von Büchern verstehen. Wie sehr und wie heftig sich LektorenInnen und VerlagsleiterInnen täuschen, macht Bestsellerautor Andreas Eschbach auf seinen persönlichen Webseiten mit der „Trostliste“ bekannt. Neben jahrelangen „Harry Potter“-Ablehnungen finden sich erlauchte Titel wie „Der Name der Rose“ oder Grishams Erstlingswerk sowie viele andere. Stephen King verdankt seinen Ruhm und Millionen Dollar übrigens seiner Ehefrau, die das von ihm nach unzähligen Absagen wütend in den Abfall geworfene Manuskript zu „Carrie“ vor der Müllabfuhr rettete und erneut versendete.  http://andreaseschbach.com/schreiben/trostliste.html

„Ein gutes Buch entsteht durch 30 Prozent Talent

und 70 Prozent Fleiß“

Mark Twain

Wenn kein klassischer Verlag dein Buch übernimmt, wirst du es selbst herausgeben, denn dein Werk soll ja ins Geschäftsleben entlassen werden. Um die gigantisch große Anzahl an Selfpublisher herum ist ein umsatzstarker Markt entstanden, in dem Millionen Euro verdient werden. Die Tantiemen sind aber nicht wesentlich höher als mit einem Buchvertrag bei einem etablierten Verlag.

Im Selfpublishing musst du die wichtigsten Dinge selbst erledigen. Die Erfahrung zeigt, dass SP-Autor*innen selten Budgets für Lektorat, Korrektorat und Umschlaggestaltung bedenken. Solche Sparmaßnahmen führen oft dazu, dass auf die Angebote selbst ernannter Hobby-LektorInnen zurückgegriffen werden muss. Lektorat ist jedoch ein Beruf, der mindestens ein passendes Studium und einige Jahre Praxiserfahrung in einem etablierten Verlag mit sachkundiger Unterstützung sowie eine gehörige Portion Talent erfordert. Die Vermutung, man könne in einigen Tagen bei einem Online-Seminar oder in einer „Schreibschule“ diese Profession erlernen, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Natürlich erfährt man dabei etwas im Umgang mit Sprache und über Satzaufbau, aber keinesfalls den angestrebten Beruf. Gleichwohl gibt es seltene Naturtalente, die tatsächlich das eine oder andere Buch eines bestimmten Genres insgesamt klug verbessern, aber das sind Ausnahmen. Es empfiehlt sich zu hinterfragen und im Web zu recherchieren, wem man sein Werk anvertraut. Eine gewisse Anzahl von LektorInnen arbeiten nachweislich freiberuflich für Verlage wie Schneider, Klett, Droemer-Knaur, Bastei, Ullstein und andere, wodurch die berufliche Qualifikation bestätigt wird. Ihre Aufgabenbereiche sind vielfältig und begrenzen sich nicht nur auf den Job des Lektorierens.

 

Einige Agenturen bieten Lektorat günstig mit kurzen Lieferzeiten an. OBACHT! Hier werden auch Softwareprogramme wie LISA eingesetzt. Bei diesen Anbietern bestimmen Algorithmen die Formulierungen und Erzählweise deines Buches. Das hat nichts mit einem „echtem“ Lektorat zu tun, das weitaus mehr „Hand anlegt“, als nur ein paar Sätze und Wörter zu ändern. Ein professionelles Lektorat kann ein gesamtes Buch in eine bessere Lesart bringen, den „roten Faden“ strikter weben, nicht schlüssige Zusammenhänge oder das ganze Werk umschreiben. John Grishams zweite und erstmals erfolgreiche Geschichte „Die Firma“ wurde beispielsweise um mehr als 100 Seiten gekürzt und Gerüchten zufolge monatelang umgeschrieben.

Dem visuellen Erscheinungsbild des Umschlags solltest du Zeit und etwas Geld gönnen, denn der Umschlag muss Interesse wecken. Kostenlose Grafiken und Bilder der Stock-Archive wie Pexels oder Pixabay sind selten dazu geeignet, dem Buch einen exklusiven, hochwertigen und damit angemessenen Auftritt zu verleihen. Ob auf einem Liebesroman beispielsweise plakativ dargestellte Muskelmänner mit nacktem Oberkörper und Frauen mit überbordenden Busen dem Buchverkauf nützlich sind, darf bezweifelt werden. Die Umschlaggestaltung und der Buchtitel kombinieren sich zur Verpackung, die auffällig sein sollte und neugierig machen muss. Für diese Faktoren gibt es kein Patentrezept und in der Masse überhaupt aufzufallen, sei es online oder im Laden, ist eine Hürde, an der GrafikerInnen oft scheitern. Visuell überfrachtete Titel können das Gegenteil bewirken. Manchmal ist weniger mehr.

Rufen Umschlag nebst Titel Interesse hervor, sorgt der Klappentext für den Kauf des Buches oder auch nicht. Für eine Kurzbeschreibung sollte man einerseits seine Zielgruppe gut kennen und andererseits die nicht zur typischen Käuferschicht zählenden Personen neugierig machen. Das ist eine knifflige Aufgabe. Ein selbstkritischer Blick auf das Werk im kreierten Umschlag und auf den Klappentext sollte mit der Frage verbunden werden: „Würde ich mein Buch kaufen?“ Dabei darf man uneitel keine Angst vor der Antwort haben. Beim geringsten Zweifel sollte alles noch mal überarbeitet werden. Das ist wie mit dem fertigen Text: Jede Überarbeitung macht das Werk besser und damit wettbewerbsfähiger. Zudem ist es ratsam, eine Titel- und Klappentext-Auswahl im Freundes- und Bekanntenkreis mit der Bitte um Beurteilung zu präsentieren. Natürlich ist es denkbar und nicht ungewöhnlich, dass zehn Leute zehn verschiedene Meinungen kundtun und sich ein Entwurf nicht herauskristallisiert. Aber die unterschiedlichen Stellungnahmen können dich inspirieren, alles noch mal neu zu entwickeln. Dein persönlicher Geschmack sollte dabei nicht im Vordergrund stehen, denn der könnte dir im Wettbewerb innerhalb eines Genres im Wege sein.

Wir helfen dir dein Buch zu schreiben und es erfolgreich in der DACH-Region inkl. Amazon zu veröffentlichen.

1. Unterstützung deines kreativen Schreibprozesses: Struktur, Story Line, Weiterentwicklung der Figuren, Plots, Formulierungen, Überarbeitung und Lektorat. Klappentexte. Pitch. Exposé.  Unser Leistungspreis hierfür ist entsprechend der jeweiligen Maßnahme unterschiedlich.

2. Lektorat: Umfassend mit Erfahrung nach Marktkriterien und nicht mit Software.

Leistungpreis abhängig von Genre und Stil zwischen 2,90 und 5,90 Euro pro Taschenbuchseite.

3. Beratung für den Absatz deines Buches. Promotion, Pressearbeit. Marketing. 25 Jahre Medienerfahrung (Print, TV, Hörfunk und Online) und unsere Kontakten zu Buchhandelsunternehmen in D, A, und CH stehen dir zur Verfügung.  Wir wissen sehr genau, was eine Pressemitteilung oder eine Buchwerbung bieten muss.

4. Informations- und Werbeleistungen, Buchhinweise, Bekanntmachungen via Facebook (Communities, wir sind bestens vernetzt), Platzierung im "Buch INSIDER", 500 Aufrufe täglich.

Wir offerieren  alle Leistungen rund ums Buch auf Verlags-Niveau: Manuskript-Bearbeitung, Umschlaggestaltung, Klappentext, ISBN, professionelle eBook-Herstellung und EINTRAGUNG in das VLB sowie ab 2025 in die neue SfP-Datenbank.

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Buchschreiber in Ghostwriters Schreibstube

Carina Vossbrincke, Andreas Vones & Kollegen/innen

D 24326 Dersau am Plöner See

Windmühlenkamp 16

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Weitere Angaben und Urheberhinweise für verwendete Fotos, Grafiken, Illustrationen, Videos und Musik siehe Datenschutz und Impressum

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